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BMW - E39 - Kurbelwellensimmering tauschen - Anleitung
(am Beispiel eines BMW E39 520d, BJ.06/2000, manuelles Schaltgetriebe)
Austausch des getriebeseitigen Kurbelwellensimmerings
(auch genannt: Kurbelwellendichtring oder Radialdichtring)
Folgende Anleitung soll zeigen, wie man den getriebeseitigen Kurbelwellensimmering / Kurbelwellendichtring / Radialdichtring tauschen kann.
Anleitung:
- Das Getriebe, die Druckplatte, die Kupplung und das Schwungrad müssen bereits ausgebaut sein.
Anleitungen dazu sind hier zu finden:
BMW - E39 - ZMS und Kupplung tauschen - Übersicht - Anleitung
Laut offiziellem Reparaturleitfaden, sollte auch das Motoröl abgelassen werden, geht aber auch ohne Ablassen.
Grund:
Durch den Ausbau des Kurbelwellensimmerings und des entsprechenden Gehäuses bzw. "Abschlussdeckels",
läuft etwas Öl aus und verhindert ein sauberes Arbeiten. - Hier hat man nun freie Sicht auf den Kurbelwellensimmering:
- Die beiden getriebeseitigen Schrauben der Ölwanne entfernen, ebenso die Schrauben am Abschlussdeckel (das Gehäuse des Kurbelwellensimmerings) lösen.
- Den Abschlussdeckel vorsichtig abnehmen und darauf achten, dass die Ölwannendichtung nicht am Abschlussdeckel
festklebt und diese beim Abnehmen des Deckels beschädigt wird.Wichtig:
Nach dem Abbau die Ölwannendichtung auf Beschädigung prüfen!
Bei Beschädigung, die Ölwannendichtung ersetzen.
Die beiden Passhülsen dürfen ebenso nicht beschädigt werden.
Die Position ist im Bild unten ersichtlich, entweder verbleiben diese Passhülsen im Motorblock...
...oder sie sind nach dem Abbau des Abschlussdeckels im Deckel selbst. -
Beim Ausbau des Abschlussdeckels sieht man dann eine schwarze Metalldichtung, diese sollte beim Zusammenbau durch ein Neuteil ersetzt werden:
- Den alten Kurbelwellensimmering aus dem Abschlussdeckel auspressen, danach den Deckel reinigen.
- Hier der neue Kurbelwellensimmering, ein Bild von vorne und hinten:
Kurbelwellensimmering: Variante mit Schlauchfeder:
Ab 1998 wurde anscheinend eine "neue Variante" des Simmerings eingeführt.
Die neue Variante war ohne Schlauchfeder ausgeführt, die alte Variante war jene mit Schlauchfeder.
Die neue Variante ist laut vielen Beschreibungen empfindlicher in der Lagerung und beim Einbau selbst.
Vielleicht erhält man gerade deswegen, im Teile-Zubehör, fast nur die "alte Variante" mit Schlauchfeder. - Den neuen Kurbelwellensimmering richtig herum in den Abschlussdeckel einpressen.
Dazu soll laut Reparaturleitfaden ein Spezialwerkzeug verwendet werden, um diesen Dichtring gleichmäßig und
beschädigungsfrei in den Abschlussdeckel pressen zu können.
Dafür findet man auch genug Einpress-Spezialwerkzeug am freien Markt.
Andere wiederum nehmen zum Einpressen einen Hammer und ein Stück flaches weiches Holz,
dies kann man machen wenn man das nötige Feingefühl und Vertrauen in sich selbst hat. - Die beiden Passhülsen in die dafür vorgesehenen Bohrungen im Motorblock einsetzen:
- Nun die schwarze Metalldichtung durch ein Neuteil ersetzen:
- Die Stelle zwischen Ölwanne und Abschlussdeckel reinigen und eine entsprechende Dichtmasse (z.b.: Hochtemperatur-Dichmasse für den KFZ-Bereich) gleichmäßig und dünn auftragen. Wichtig dabei sind die "Ecken" links und rechts.
- Die Lauffläche der Kurbelwelle etwas ölen und den Abschlussdeckel plus Kurbelwellensimmering gerade und ohne zu verkanten auf die Kurbelwelle aufstecken.
Alle Schrauben eindrehen und festziehen:
Fertig.