Und jetzt zum Pruefen und Zerlegen:
Achtung: fuer diese hier beschriebenen Arbeiten wird keine Haftung uebernommen!
Jeder, der diese Arbeit bei seiner Einspritzpumpe ausfuehrt, ist selbst dafuer
verantwortlich. Mein Fahrzeug habe ich wie folgt repariert und laeuft wieder
einwandfrei!
Sicher ist der Einbau einer neuen Einspritzpumpe immer noch die beste Loesung,
aber das Zerlegen und Austauschen defekter Teile kann auch ebenso gute
Erfolge bringen, sofern man dabei auf aeusserste Sauberkeit und Genauigkeit
achtet und der entstandene Schaden nicht zu gross ist, so dass sich eine
Reparatur nicht mehr lohnt.
Das Ergebnis einer Ueberholung der Verteilerpumpe bzw. seiner Komponenten
ist einem Austauschteil absolut ebenbuertig, meistens nur eben guenstiger.
Pruefung:
Hochdruckteil:
1.) ELAB-Ventil entfernen und jemanden kurz starten lassen. Es sollte aus der
ELAB-Bohrung im Verteilerkopf Kraftstoff austreten. Wenn nicht, ist
moeglicherweise das Siebfilter zwischen Pumpengehaeuse und Verteilerkopf
verstopft. Oder die Fluegelzellenpumpe foerdert keinen Kraftstoff.
2.) Die Entlueftungsschraube in der Mitte des Verteilerkopfs (genau zentrisch
zwischen den 4 Druckrohrstutzen) mit Schluesselweite 10 oder 12, je nach
Ausfuehrung ganz raus. Einen absolut sauberen Dorn, oder einen kleinen
Kreuzschraubenzieher hineinstecken ( Bei 10 mm SW ist der
Bohrungsdurchmesser innen ca. 2 mm, bei 12 mm SW ca. 7 mm ). Jetzt
das Werkzeug (den Dorn) leicht gegen den Verteilerkolben druecken. Wenn
jetzt jemand startet, dann spuerst Du ganz deutlich die Dreh- und
Hubbewegung des Verteilerkolbens. Je nach Werkzeug manchmal weniger
die Drehbewegung, aber doch deutlich die Hubbewegung. Wenn nicht,
Pumpe instand setzen oder austauschen.
3.) Das Zahnriemenrad von Hand in Antriebsrichtung drehen ( Zahnriemen
muss entfernt werden ) und auf den Widerstand achten. Im Normalfall sollte
es so sein, dass es 4 Punkte, auf den Umfang verteilt, gibt, die mit reiner
Handkraft kaum zu ueberwinden sind ( Kurven auf der Hubscheibe ).
Wenn nicht, Pumpe instand setzen oder austauschen.
Fluegelzellenpumpe:
Kraftstofffoerdermenge Kontrollieren. Dafuer kann man die Ruecklaufleitung
am Kraftstofffilter entfernen und in einen Kanister leiten. Motor starten
und eine Minute im Standgas laufen lassen. Es sollten sich nun ca. 0,2l im
Gefaess befinden.
Wenn nicht, dann:
1. Kolben des Drucksteuerventils klemmt in offener Stellung infolge eines
Fremdkoerpers. Es wird kein Pumpeninnendruck aufgebaut. =>
Drucksteuerventil ausbauen und auf Fremdkoerper oder Klemmen des
Kolbens infolge Korrosion pruefen.
2. Fluegel stecken infolge Verschmutzung fest. Pumpe instand setzen oder
austauschen.
3. Fresser der Fluegelzellen-Foerderpumpe oder Scheibenfeder am Antrieb
gebrochen. Pumpe instand setzen oder austauschen.
Vorbereitungen:
Da die Pumpe im ausgebauten Zustand zerlegt wird, empfehle ich zuvor
eine Motorwaesche ( wo es gestattet ist ) bzw. eine sorgfaeltige Reinigung
der Pumpe und Anschluesse mit Kaltreiniger.
Die Vorgehensweise beim Pumpenaus- und -einbau ist mit der des
Zahnriemenwechsels vergleichbar, zumal nach dem Einbau der
Einspritzzeitpunkt (statisch und auch dynamisch) neu eingestellt
werden muss. D.h. also Motor auf OT des ersten Zylinders stellen usw.
(genau nachzulesen in der fahrzeugspezifischen Fachliteratur, z.B.
So wirds gemacht o.ae., von mir per E-Mail fuer einen A4 oder fuer einen
Golf auch hier http://www.rasender-killer.de/usenet/zahnriemen_2/index.htm ).
Wenn dann also das Fahrzeug soweit vorbereitet ist ( Kurbelwelle auf OT,
Nockenwelle mit Lineal fixiert, Spannrolle geloest und Zahnriemen entfernt ),
kann mit dem Ausbau der Pumpe begonnen werden ( Achtung: Pos. 3 der
Fehlerdiagnose Hochdruckteil beachten! ).
Ausbau:
Als erstes werden alle Anschluesse und Leitungen der Pumpe geloest und entfernt.
- Stecker zum MSW
- 3-Poliger Stecker zum Spritzversteller und Abschaltventil
- Kraftstoffleitungen: Zu- und Ruecklauf
- Hochdruckleitungen zwischen Pumpe und Einspritzduesen
( Achtung: es tritt eine erhebliche Menge Kraftstoff aus => entweder auffangen oder die Anschluesse an der Pumpe mit Blindstopfen verschliessen )
Des weiteren sollten alle jetzt offenen Leitungen und Anschluesse Staub- und
Schmutzsicher versiegelt werden. Z.B. mit Frischhaltefolie.
Als naechstes wird die Pumpe demontiert. Dafuer muss das Zahnriemenrad vom
Konus der Pumpenantriebswelle gezogen werden ( Achtung: Passfeder nicht
verlieren ), die drei Schrauben im vorderen Bereich und eine Schraube im
Bereich des Verteilerkoerpers geloest und entfernt werden.
Nun die Pumpe entnehmen, den Kraftstoff ablassen, das Zahnriemenrad wieder
aufsetzen und wie auf folgendem Bild zu sehen abstellen.
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Jetzt koennen die drei Inbusschrauben (rot) und zwei Torx- Schrauben (gelb)
entfernt werden.
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